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„Stoppt den Kreislauf der Gewalt in der Türkei!“

Zum heutige kurdischen Newroz-Fest erklärt Behiye Uca, Beigeordnete im Rat der Statdt Celle, Kreistagsabgeordnete und Mitglied im niedersächsischen Landesvorstand DIE LINKE:

„In den vergangenen beiden Jahren gab es für Kurdinnen und Kurden zum Newroz-Fest Zeichen der Hoffnung auf eine Beendigung des Konflikts in der Türkei. Heute ist ihre Lage so schlimm wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat nach den türkischen Parlamentswahlen im Sommer 2015 den Friedensprozess mit der kurdischen PKK aufgekündigt.

Seit Monaten herrscht für die mehrheitlich kurdische Zivilbevölkerung in den Städten im Osten der Türkei ein Ausnahmezustand. Hunderte Menschen sind getötet worden. Zehntausende Menschen sind  aus ihren Häusern, Dörfern und Städten geflohen. Oppositionelle werden bedroht, die Meinungsfreiheit ist praktisch außer Kraft gesetzt. Es ist mir ein Rätsel, wie die Türkei für Deutschland und die EU als „sicherer Drittstaat“ eingestuft werden kann.

Ich habe deshalb den Aufruf verschiedener Menschenrechtsorganisationen „Stoppt den Kreislauf der Gewalt in der Türkei!“ an die Regierungen der EU-Staaten unterschrieben, der Menschenrechtsverletzungen in der Türkei anprangert und sich für die Wiederaufnahme des türkisch-kurdischen Friedensprozesses einzusetzt. Das Newroz-Fest wäre ein geeigneter Anlass, damit sofort zu beginnen.“

Hier ein Link zum Aufruf: https://weact.campact.de/petitions/stoppt-den-kreislauf-der-gewalt-in-der-turkei

Seit 3000 Jahren steht das Newroz-Fest im Mittleren und Nahen Osten, auf dem Balkan, in der Schwarzmeerregion, im Kaukasus und in Zentralasien symbolisch für den Frühlingsanfang. Das Newrozfest geht auf die Legende des Schmiedes Kawa zurück, der den grausamen Despoten Dehok tötete und zum Zeichen der Befreiung ein Feuer anzündete. Seit 2010 ist der 20./21. März von den Vereinten Nationen als internationaler Newroz-Tag anerkannt, 2009 wurde er von der UNESCO in die Liste des Menschheitskulturerbes aufgenommen.