Pearl Jam: Masters Of War

Anlässlich der Verfolgung von Pussy-Riot meinte der seinerzeitige Nachrichtensprecher und heutige WDR-Intendant Tom Buhrow: „Rockmusik ist immer rebellisch.“ Das ist selbstverständlich Quatsch, aber aufklärende Perlen der Popmusik gibt’s genug. Und deshalb starten wir heute eine kleine Reihe mit Verweisen auf politischen Perlen der Popmusik – eine Fortsetzung folgt jeweils am 1. eines Monats.

Pearl Jam - Master of War (youtube-link)

Ein Song von Bob Dylan, hier in einer Version von Pearl Jam in der Letterman-Show am 4. September 2004. Dylan schrieb den Song im Winter 1962/63; veröffentlicht wurde er auf dem Album „The Freewheelin’ Bob Dylan“. Es handele sich - so Dylan später - nicht um einen Anti-Kriegs-Song, sondern explizit um einen Song gegen den militärisch-industriellen Komplex ...

(also das, was wir im Kleinformat beim Celler Trialog erleben). Eddie Vedder brachte die Nummer bei einem Konzert zum 30jährigen Bühnenjubiläum von Dylan im Jahr 1992 – und seitdem immer wieder in einer sehr intensiven Art.

Der Text hat auch nach 40 Jahren nichts von seiner Schärfe eingebüßt.  Gerade die letzte Strophe - hier in einer Übersetzung - macht dies sehr anschaulich:

Und ich hoffe, ihr sterbt bald,

Und ich warte auf den Tag,

Dann folge ich eurem Sarg

Am bleichen Nachmittag

Und sehe zu, wie ihr versinkt,

In eurem Grab,

Und warte, bis ich ganz sicher bin:

Ihr seid für immer tot.

(aus: Bob Dylan. Songtexte 1962-1965. Deutsch von Carl Weissner und Walter Hartmann, Frankfurt a.M. 1985, S. 143)