Behiye Uca (Die Linke) zum Internationalen Frauentag:

"Viele Forderungen sind auch nach über 100 Jahren noch aktuell"

Beim ersten Internationalen Frauentag 1911 wurden Forderungen nach sozialer und politischer Gleichberechtigung auf die Straße getragen. Auch über hundert Jahre später sind nach Auffassung von Behiye Uca (Die Linke) viele Forderungen immer noch aktuell: "Am Internationale Frauentag geht es auch heute noch gegen die mehrfache Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen und den Kampf für eine wirkliche Gleichberechtigung." Nach wie vor seien überwiegend Frauen von prekären Beschäftigungsverhältnissen wie Minijobber, Aufstocker und erzwungenen Teilzeitarbeitsverhältnisse und Befristungen betroffen. Behiye Uca fordert ein verstärktes politisches Engeagement dafür, dass Frauen einen gleichberechtigten Zugang in den Arbeitsmarkt und in qualifizierte Beschäftigungsverhältnisse haben: "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit - das muss endlich Wirklichkeit werden."

Auch Gewalt und Diskriminierung würden immer noch zum Alltag im Leben vieler Frauen gehören. Behiye Uca: "Frauen werden zu Opfern, weil sie Frauen sind. Das ist nicht hinzunehmen. Die Studie der EU-Agentur für Grundrechte hat vor wenigen Tagen ... alarmierende Zahlen hervorgebracht. Frauen aus 28 Ländern wurden dabei zu ihren Erfahrungen mit körperlicher und seelischer Gewalt befragt. 62 Millionen Frauen sind demnach bereits Opfer von Belästigungen und Gewalt geworden." Behiye Uca teilt die Schlussfolgerungen der Studie: "Die Zahlen und damit die Wirklichkeit sind erschütternd. Wir müssen Öffentlichkeit schaffen, wir müssen politisches Umdenken befördern und selbstverständlich auch Beratungsstellen finanzieren."

Trotzdem meint Behiye Uca: "Nicht nur am Internationalen Frauentag sehen wir aber auch, dass Frauen sich längst nicht mehr alles gefallen lassen. Wir haben gelernt, uns zu wehren und für unsere Interesen zu kämpfen - am Arbeitsplatz, im Privatleben, in der Politik."