Kinder- und Jugendtheater:

"Resonanz wird über Erfolg entscheiden"

Trotz einiger Risiken beschloss der Rat am 27. März 2014 mehrheitlich, ein Kinder- und Jugendtheater mit Spielort in der "Residenzhalle" auf dem Gelände der CD-Kaserne auf den Weg zu bringen. Im allris gibt's dazu einige Basisinfos. In der Ratssitzung begründete Oliver Müller die Zustimmung der Fraktion Die Linke/BSG:

"Das Grundsätzliche vorweg: Ja, die Fraktion Die Linke/BSG findet das Projekt toll und wird deshalb zustimmen.

Alles, was dazu beitragen kann, Kinder und Jugendliche zu kritischen Menschen zu machen, ist zu unterstützen. Theater ist kulturelle Bildung, Theater ist geteilte Erfahrung und Theater stellt Fragen. Ich denke, die kommenden Generationen brauchen dies wahrscheinlich mehr als wir. Einfach, weil die Probleme, vor denen unsere Gesellschaft steht, leider nicht kleiner werden, sondern größer.

Trotzdem eine kritische Anmerkung: Am Ende haben wir, wie wahrscheinlich auch alle anderen Fraktionen, vor allem das finanzielle Risiko diskutiert und abgewogen. Der Rat hat sich damit wieder einmal in die Fördermittelfalle locken lassen.

Es könnte fast der Eindruck entstehen, das Kinder- und Jugendtheater kann es nur geben, wenn und weil es Fördermittel gibt.

Aber eigentlich gibt es doch alles: eine im Prinzip nutzbare Spielstätte und ein Theater bzw. die CD Kaserne, die meinen, dieses Angebot ohne Zusatzkosten realisieren zu können.

Man hätte also wahrscheinlich genausogut von einer improvisierten Basis aus anfangen können, ohne die Fördermittel in Anspruch zu nehmen bzw. ohne überlegen zu müssen, ob und wann man sie zurückgeben müsste. Also einfach mal eine Testphase einlegen, um zu sehen, ob es läuft. Dann hätten wir auch eine realistische Basis gehabt für mögliche Defizite.

Aber egal, es soll ja kein Improvisationstheater werden, sondern ein Kinder- und Jugendtheaterangebot.

Wir sind im übrigen nicht davon überzeugt, dass das Konzept finanziell aufgeht. Wir sind aber bereit, ...


einerseits das Risiko einzugehen. Und wir würden andererseits auch zustimmen, wenn Defizite in überschaubarem Rahmen aus dem städtischen Haushalt getragen werden müssten.

Es bleibt selbstverständlich ein Experiment. Das kann klappen. Aber es kann auch sein, dass es sich auf Dauer nicht in dem angedachten Rahmen realisieren lässt.In einem bin ich mir dabei aber sogar sicher: Mit „operativen Verlusten“ von fast 2,5 Millionen Euro, wie sie die Union aktuell einfährt, werden wir uns beim Kinder- und Jugendtheater nie befassen müssen.

Mit Brecht gesprochen, sind also „viele Fragen offen“. Entscheidend wird es auf die Resonanz des Publikums ankommen – und deshalb schließe ich mit einem Satz aus Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“:

„Verehrtes Publikum, los, such dir selbst den Schluss! / Es muss ein guter da sein, muss, muss, muss!“

 

Die Cellesche Zeitung berichtete am 28.03.2014 unter den Überschrift

und weiter in der Vorberiterstattung am 15.03.2014 unter der Überrschrift

sowie am 27.03.2014 unter der Überschrift