Die Linke/BSG regt "autofreien Sonntag" an

Kleines Fest für alternative Mobilität und nachhaltige Lebensstile

Ein autofreier Sonntag lockte am vergangenen Sonntag rund 130.000 Menschen in Hannovers Innenstadt. Auf diesem Klimaschutzfest konnten sich die Besucherinnen und Besucher über erneuerbare Energien, alternative Mobilitätskonzepte und nachhaltige Lebensstile informieren. Die Ratsfraktion Die Linke/BSG regt jetzt mit einem Antrag an, einen solchen Tag im nächsten Jahr auch in Celle zu veranstalten. Behiye Uca (Die Linke) beschreibt, wie ein autofreier Sonntag in Celle aussehen könnte: "Wir stellen uns vor, dass der gesamte Altstadtbereich für den privaten Autoverkehr gesperrt wird - also inklusive Nordwall und Südwall. Da könnte es dann heißen: "Freie Fahrt für Radfahrerinnen und Skater." Vor allem aber würde es darum gehen, dass alle Verbände und Gruppen, die sich als Klimaschutzakteure verstehen, ihre Initiativen vorstellen und diskutieren. Schön wäre selbstverständlich, wenn das ganze mit Livemusik den Charakter eines Festes bekommt."

Schon im vergangenen Jahr hatte Die Linke/BSG Aktivitäten im Rahmen der jährlich im September stattfindenden Europäischen Mobilitätswoche vorgeschlagen, da aber bei der Verwaltung auf Granit gebissen und auch im Rat keine Mehrheit gefunden. Fraktionschef Oliver Müller (BSG) begründet, ...

warum man sich diesmal mehr Hoffnungen macht: "Unser neuer Stadtbaurat Kinder war in seinem letzten Job bei der Region Hannover unserer Kenntnis nach an Projekten beteiligt, in deren Zentrum der Dialog über Zukunft im Zeichen des Klimawandels standen."

 

Dass ein "autofreier Sonntag" finanziert werden will, ist auch Müller klar: "Zum einem müssen wir uns von der Dimension her ja nicht an Hannover orientieren, zum anderen schlagen wir vor zu prüfen, ob nicht Mittel aus dem Klimaschutzfonds verwandt werden können, was dann den städtischen Haushalt nicht belastet." Seine Kollegin Behiye Uca weist aber auch darauf hin, dass die Förderung einer Veränderung der Mobilität und die Information über nachhaltige Lebensstile zum Maßnahmenkatalog des Integrierten Klimaschutzkonzepts der Stadt gehören: "Wir meinen, dass die Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort Impulse braucht. Uns geht es mit unserem Vorschlag darum, hierfür einen Anlass zu schaffen. Und da bietet ein autofreier Sonntag schon als solcher genug Stoff."

Die Fraktion Die Linke/BSG würde das kleine Klimaschutzfest in Celle gern am 20. September 2015 aus der Taufe heben. So würde er sich in die Europäische Mobilitätswoche einbetten und parallel zu ähnlichen Aktionen in vielen anderen Städten stattfinden. Auf die Frage, warum erst im nächsten, und nicht schon in diesem Jahr, antwortet Müller so: "Es geht doch um Entschleunigung. Wir wissen, dass Projekte die aus den Ratsfraktionen angestoßen werden, immer einiges an Zeit brauchen. Und daran soll es aus unserer Sicht nicht scheitern."

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Hier der Antrag:

Autofreier Sonntag 2015

Die Verwaltung wird beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten für die Durchführung eines jährlich stattfindenden autofreien Sonntags in zeitlicher Nähe zum europaweiten autofreien Tag am 22. September (Europäische Mobilitätswoche), also im Jahr 2015 am 20. September. Hierzu wird der gesamte Altstadtbereich für den privaten Autoverkehr gesperrt. Gleichzeitig werden bei Interesse alle regionalen Umwelt-, Verkehrs- und Klimaschutzgruppen und -verbänden in die Planung dieses Tages eingebunden, um in der autofreien Altstadt auf ihre Konzepte zu einer Veränderung der Mobilität aufmerksam zu machen. Die Verwaltung klärt, ob entstehende Kosten über den Klimaschutzfonds gedeckt werden können.

Begründung:

Verschiedene bundesdeutsche Städte führen seit einigen Jahren (zumeist im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche) autofreie Sonntage durch, zuletzt z.B. am 1. Juni 2014 die Stadt Hannover. Nach Mitteilung der Stadt lockte der autofreie Sonntag 130.000 Menschen in Hannovers Innenstadt, wo sich die Besucherinnen und Besucher über Klimaschutz, erneuerbare Energien, alternative Mobilitätskonzepte und nachhaltige Lebensstile informieren konnten. Mit der Umsetzung eines autofreien Sonntags würde die Stadt zudem Teilaspekte des "Integrierten Klimaschutzkonzepts" in die öffentliche Diskussion bringen (z.B. die Nummern 95 und 96 des Maßnahmenkatalogs).