Dokumentarfilmreihe von Rosa-Luxemburg-Club und Kino 8 1/2

1968 – einmal um die halbe Welt

Der Celler Rosa Luxemburg Club veranstaltet in Kooperation mit dem Kino 8 ½ auch in diesem Sommer wieder eine kleine politische Dokumentarfilmreihe. Diesmal steht „1968“ im Zentrum und es geht von Deutschland und Frankreich über die USA nach Italien. Das Thema: Die weltweiten Revolten rund um 1968. Der Eintritt zu den Filmen aus der Reihe der „Bibliothek des Widerstands“ des Laika-Verlags ist frei.

Do., 17.7.2014, 19.00 Uhr

Der 2. Juni 1967

Thomas Giefer und Hans-Rüdiger Minow begleiteten Ende der 1960er Jahre die Aktionen der Außerparlamentarischen Opposition als politische Dokumentaristen. Ihr Film schildert detailliert die studentischen Protestaktionen während des Schah-Besuchs in Westberlin. Dem studentischen Ermittlungsausschuss, der sich nach der Ermordung Benno Ohnesorgs gründete, diente der Film als Beweismaterial. ( BRD 1967, ca. 47 Minuten)

Polizeistaatsbesuch

Roman Brodmanns später mit dem Grimme-Preis ausgezeichneter Film war eigentlich als amüsanter Beitrag für den Süddeutschen Rundfunk (SDR) geplant, der das aufwändige „Drum und Dran“ des Schah-Besuchs zeigt. Aufgrund der Geschehnisse am 2. Juni 1967 entstand  die Chronologie einer minutiös geplanten Notstandsübung, ... die im Tod Benno Ohnesorgs gipfelte. (BRD 1967, 44 Minuten)

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Do., 24.7.2014, 19. Uhr

Die Zukunft begann im Mai – Frankreich nach der Mai-Revolte

Malte Rauch beschäftigt sich 1971 in seiner Reportage mit der Frage, was die Revolte in Frankreich erreicht hat. ( BRD 1971, 43 Minuten)

Das ist erst der Anfang ... – der Kampf geht weiter

Claudia Alemanns Film lag den Ereignissen in Frankreich zeitlich am nächsten. Dieser Film gilt als einzigartiges Dokument dieser Bewegung und dieser Zeit. (BRD/FRA 1968/69, 45 Minuten)

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Do., 31.7.2014, 19.00 Uhr

The Weather Underground

In den 1960er Jahren war die Polarisierung der politischen Situation in den USA akut mit dem Vietnam-Krieg und den Kampf um die Bürgerrechte verbunden. Angesichts der scheinbar wirkungslosen Methoden des friedlichen Protests und Widerstands bildeten sich innerhalb der Protestbewegung militante Gruppen, unter anderem der Weather Underground. Sam Green und Bill Siegel lassen Aktivist*innen von damals sprechen und zeigen die vom FBI angewandten illegalen Methoden in der Bekämpfung der Revolte. The Weather Underground wurde 2004 für den Oscar nominiert. (USA 2002, ca. 92 Minuten, Filmsprache: Amerikanisches Englisch, Untertitel: Deutsch)

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Do., 7.8.2014, 19.00 Uhr

Der 12. Dezember

Der vom LAIKA-Verlag gemeinsam mit der Stiftung Cineteca di Bologna restaurierte Film Dodici dicembre von Pier Paolo Pasolini und Lotta Continua ist ein Jahr nach dem Attentat auf der Piazza Fontana entstanden: ein bemerkenswertes politisches Dokument der italienischen Nachkriegszeit, das wie kaum ein anderes die Stimmung nach dem Beginn der Strategie der Spannung zeigt. Ein Film über ein Italien, das durch eine Art Bürgerkrieg gelähmt ist, aber auch über den Kampf der Arbeiter, über die schwarzen Seilschaften, die bleierne Repression, die Armut vor allem in Süditalien, der Ausbeutung von Jugendlichen, die Arbeitslosen in Neapel. Der Titel 12. Dezember bezieht sich auf das Datum des Terroranschlags auf der Piazza Fontana in Mailand 1969. (Italien 1971, 43 Minuten, Original mit deutschen Untertiteln)

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Sa., 9.8.2014, 21.30 Uhr

Ich bin ein Elefant, Madame

Peter Zadeks Film aus dem Jahr 1969 zeigt, eine – wie es im Internationalen Lexikon des Films heißt - „stilsicher gefaßte Zeitkritik, die die allgemeinen Standpunktsuche zwischen den extremen Positionen von Autoritätsbeharren und sozialrevolutionärem Bewußtsein und die damit verbundenen Identitätskrisen, teils mit schockierenden Mitteln, zu spiegeln versucht.“

Bei gutem Wetter als Open-Air-Veranstaltung vor dem Kion achteinhalb.